Eva, die meisten jungen Menschen zieht es in die Stadt. Dich nicht. Du willst Landärztin werden. Warum?
Als Mediziner muss man dort sein, wo die Leute einen brauchen. Das hat neulich eine Kommilitonin gesagt und ich stimme voll zu. Mich hat die Allgemeinmedizin von Anfang an begeistert. Und mir ist der Patientenkontakt superwichtig. Für mich persönlich ist der Arztberuf viel erfüllter, wenn ich mich den Menschen zuwenden kann. In einer Praxis geht das besser als im Klinikalltag, wo ich immer nur schnell von einem zu anderen hasten muss.
Da scheint das BeLA-Programm genau auf Dich zugeschnitten zu sein.
Absolut. Mich hat das Gesamtpaket überzeugt. Ich bin ein Mensch, der Struktur braucht und gerne einen Plan verfolgt. Hier ist alles gegeben: Das Programm hat einen klaren Aufbau, das Praktische Jahr (PJ) wird finanziert, die Weiterbildung quasi direkt vor die Nase gesetzt. Super ist natürlich auch das Stipendium von 600 Euro pro Monat. Um das zu erhalten, habe ich mich verpflichtet, die Facharztweiterbildung in der Region zu absolvieren. Das mache ich gerne.
Warum hast Du Dich fürs Medizinstudium an der TUM entschieden?
Nach meinem Physikum im Frühjahr 2018 habe ich die TUM gewählt, weil ich dort alles recht flexibel gestalten kann. So kriege ich Studium, Nebenjob und Doktorarbeit gut unter einen Hut. Dass die Klausuren immer gebündelt am Ende vom Semester geschrieben werden, liegt mir persönlich mehr als über die Zeit verteilt. Auch gefällt mir, dass am Klinikum rechts der Isar quasi alles an einem Ort ist.
Du schreibst an Deiner Doktorarbeit?
Im Oktober habe ich mit einer klinischen Doktorarbeit begonnen, in der Urologie im Bereich Harntrakt-Karzinom. Dafür wende ich ungefähr zehn Wochenstunden auf.
Und dann hast Du noch einen Nebenjob, der mit Senioren zu tun hat.
Das stimmt. Ich arbeite als Vertriebsassistentin bei der Deutschen Seniorenbetreuung. Wir vermitteln Pflegekräfte, die 24-Stunden-Betreuung machen. Ich habe dort zwar eher einen Bürojob, aber ich sehe es als Vorbereitung für meinen Beruf. Ich habe viel Kontakt mit Menschen, meist natürlich älteren oder deren Verwandten, die Unterstützung brauchen.